Geschrieben von Helen Bont am 31.12.2015 um 15:55:
Silvesteransprache der Unionskanzlerin
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
heute, am Silvestertag beenden wir das Jahr 2015. Es war ein Jahr, das für die Demokratische Union optimistisch begann: mit einer steigenden Zahl an aktiven Bürgern und einer leicht ansteigenden Aktivität. Heute, am Ende dieses Jahres, haben wir zwar eine Bürgerzahl, um die uns so manche Nation beneidet, sind aber nicht in der Lage, daraus Aktivitäten zu schöpfen. Dies mag daran liegen, dass für die große Mehrheit der Bürger ihre Prioritäten woanders liegen, und die Demokratische Union in ihren Augen ein vernachlässigbarer Posten darstellt. Einige haben sich gleich ganz verabschiedet und ihren, für das Bestehen der Demokratischen Union so wichtigen Posten, verlassen. Sie meinen, es lohne sich nicht mehr für die Demokratie, für Parteienpluralismus einzutreten und flüchten lieber in die Kultur und in ein Land, in dem nicht das Volk, der Souverän, das letzte Wort hat, sondern eine Handvoll Fürsten von Gottes Gnaden. Das ist praktisch und bequem: man selbst braucht sich eigentlich nicht zu bemühen, man selbst braucht nicht mehr denken, denn wo letztendlich das Gottesgnadentum über die Volkssouveränität herrscht, wird das Volks letzten Endes auch gar nicht gefragt und nicht gefordert. Es ist bequem, in Unmündigkeit zu leben.
Ja, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Demokratie und Freiheit sind anstrengend. Sie sind anstrengend, weil man für seine Überzeugungen kämpfen und Mehrheiten finden muss. Sie sind aber auch deswegen anstrengend, weil das republikanische System von jedem einzelnen Mitbürger ein aktives Tun erfordert, ein Mitdenken und ein Engagieren, das Formulieren eigener Zielvorstellungen und ihre Verteidigung in der öffentlichen Diskussion. Ohne die Bereitschaft eines jeden Bürgers, ist jeder demokratische Staat zum Scheitern verurteilt.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, heute, um 24 Uhr, so sagt man, ende das alte Jahr und es sei Neujahr. Punkt 24 Uhr sei die Grenze zwischen dem alten und dem neuen Jahr. Aber so einfach ist das nicht. Ob ein Jahr neu wird, liegt nicht am Kalender, nicht an der Uhr. Ob ein Jahr neu wird, liegt an uns. Ob wir es neu machen, ob wir neu anfangen zu denken, ob wir neu anfangen zu fühlen, ob wir neu anfangen zu wollen, ob wir neu anfangen zu leben.
Wir haben das Potenzial für einen prosperierenden Staat. Wir haben das Potenzial für eine lebendige demokratische Streitkultur, und wir haben das Potenzial der Welt zu zeigen, dass die Demokratische Union noch lange nicht am Ende ist.
Ob wir das neue Jahr als Chance begreifen und ergreifen, liegt allein an uns; an jedem von uns.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, Ihren Familien, Freunden und Bekannten ein Gutes neues Jahr 2016 voll Glück, Erfolg und Gesundheit, und das alle Ihre guten Wünsche in Erfüllung gehen mögen.